Palm öffnet App Catalog (ab Dezember 2009)

Gestern hat Palm eine Dinge bezüglich des App Catalog angekündigt. Ebenfalls seit gestern finden sich erste sogenannte Paid-Apps in ihrem Softwareladen. In der Pressemitteilung kündigt Palm zwei Wege an, welche ein Entwickler nutzen kann, um seine Software an den Kunden zu bringen:

Verteilung über das Netz

Kurz gesagt kann man diesen Weg so zusammenfassen: Man schickt seine Anwendung an Palm und bekommt dafür einen eindeutigen Link zurück, den man dann nutzen kann, um seine App über Blog, Twitter, Facebook, … bekannt zu machen und zu verbreiten. Die URL kann dann direkt von einem webOS Gerät aufgerufen werden, um die Anwendung zu installieren.

Weiterhin heißt das, dass die Anwendung nicht/kaum „kontrolliert“ werden, da der Prozess scheinbar automatisch ablaufen wird.

Verteilung über den App Catalog

Der App Catalog ist die zweite Option, wie man seine Programme an den Mann/Frau bringen kann. Hier ist eine Gebühr von $50 Dolloar fällig, da die Anwendung „von Hand“ durchgesehen werden. Allerdings bekommt man mit dem App Catalog auch einen zentralen Marktplatz und gerade, wenn man noch keine größeren „Kundenkreis“ hat, bietet der App Catalog sicher Möglichkeiten einen solchen aufzubauen. Auch wenn die $50 Dollar erst einmal viel erscheinen, so haben sie doch den Vorteil dass nicht jede sinnlose $0,99 Anwendung ihren Weg in den Softwareladen findet und so ein gewissen Maß an Qualität gehalten werden kann.

Im Allgemeinen gilt, dass man $99/Jahr zahlen muss, möchte man seine Anwendungen auf einen der beiden Wege verteilen. Als Dankeschön an die OpenSource Community erhebt Palm diese Gebühr nicht, wenn man seine Anwendung unter einer OpenSource Lizenz veröffentlicht. Bei „PaidApps“ erhält Palm 30% der Einnahmen, während die anderen 70% an den Entwickler gehen.

Insgesamt muss ich sagen, das Palm hier in die richtige Richtung geht – einen Schritt weiter auf die Entwickler und die Communtiy zu. Die Gebühren für den Verkauf einer Anwendung über den App Catalog erscheinen zwar erst einmal viel, allerdings sind sie zugleich eine gute Qualitätskontrollen, denn eine Anwendung die sich, nicht verkauft (weil keiner sie braucht z.B.) muss auch nicht in diesem zentralen Marktplatz zu finden sein. Machen wir mal ein kleines Rechenbeispiel:

Eine Anwendung soll $2,99 kosten. Wie oft muss sich diese Anwendung verkaufen, um Gewinn für den Entwickler einzuspielen? $149 ($50 für App Catalog +$99 Jahresbeitrag) haben wir an festen Gebühren. Dazu kommen 30% an den Einnahmen für Palm. Also haben wir -§149 + 0,7*$2,99*n > $0. Unter Strich muss sich die App ca. 72 mal verkaufen um Gewinn zu bringen. Ein Programm was sich nicht mehr als 72 mal bei derzeit ca. 0,8 Mio. Pre Benutzern verkauft, ist es auch nicht wert in den App Catalog aufgenommen zu werden.

Ich bin gespannt wie sich die Sache weiterentwickelt. Auf jeden Fall ist es mal wieder einen Grund mehr, den Palm Pre zu kaufen 😉

5 Comments:

  1. Achim

    Hey Zefanja, nun ja … jetzt gibt es hier wohl auf Gebühren. Ich meine das ist ja irgendwie klar. Jetzt frage ich Dich noch mal…was ist Attraktiver: Für das Apple iPhone entwickeln oder für das Palm Pre. Denn wenn ich es richtig verstanden, sollte man schon was zahlen, wenn man seine Anwednung „richtig“ breit verteilen möchte.

    Persönlich finde ich jetzt Apple gar nicht mehr so „evil“ wenn sie auch Geld für das Veröffentlichen über den Appstore verlangen.

    Vielleicht kannst Du ja mal einen Vergleich der beiden Store Systeme machen. Apple App Store vs. Palms App Catalog.

  2. zefanja

    @Achim: Ich denke, die Unterschiede liegen im Detail. Wenn man für das Iphone entwickeln möchte, braucht man erstmal einen Mac o.ä. Soweit ich weiß läuft das SDK nicht unter anderer Hardware. Palm stellt sein SDK für alle großen Plattformen zur Verfügung. Beide SDK sind kostenlos. Wenn ich meine Anwendung in den Apple App Store haben will, muss ich $99 zahlen (wie auch bei Palm → Palm will noch $50 extra). Allerdings braucht man die $99 nur bei nicht opensource Anwendungen bezahlen und die $50 nur bei PaidApps. Wenn ich also z.B. eine OpenSource Anwendung entwickeln und verbreiten will kostet mich das bei Palm nichts und ich kann fast jedes OS benutzen. Bei Apple müsste ich für diesen Fall einen Mac kaufen (wenn nicht vorhanden) und $99 für den Entwickleraccount. Bei PaidApps sieht das ganze schon wieder anders aus. Allerdings habe ich die Möglichkeit bei Palm die Anwendung auch neben dem App Catalog zu verbreiten und bin in diesem Fall nicht darauf angewiesen, dass mein Programm ablehnt wird (aus irgendwelchen Gründen).

    Klar hat das iPhone einen großen Markt, aber ich denke, dass sich dass in den nächsten Jahren noch mehr verteilen wird. Android wird dann sicher den größten Teil einnehmen, während sich die anderen den Rest teilen.

  3. Deine Formel ist falsch, die an Palm zu zahlenden 30% sind im Faktor 0.7 schon eingerechnet, das musst du nicht erneut abziehen.

    Mit -$149 + 0.7 * 2.99 * n > 0 komme ich auf n=72.

  4. zefanja

    @hendi: Ups…danke für den Hinweis. Ich werde gleich mal anpassen.

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