Open School Solutions

Kann man eine Schule nur mit Open Source Software betreiben?

Schule und Open Source – geht das? Wie viel Open Source verträgt eine Schule? Diese Frage bewegt mich nun seit mehr als 2 Jahren. Es gibt so viele tolle Open Source Projekte –  gerade auch für Schulen – doch können die wenigsten der Schüler und Lehrkräfte damit etwas anfangen. Woran liegt das? Woher kommen die Berührungsängste mit Open Source? Ist es der Ruf oder die Angst Bequemlichkeit, sich auf etwas Neues einlassen zu müssen? In Deutschland gibt es verschieden Projekte, die sich dem Thema Schule und Open Source angenommen haben. Es gibt sie also wirklich, Schulen, die auf Open Source setzen.

Wir sind diesen Schritt ebenfalls vor 1,5 Jahren gegangen und haben unsere Schul-IT zu fast 100% auf Open Source umgestellt. In den letzten Artikeln hier im Blog habe ich davon berichtet. Dabei geht es meist um Software, die wir auf unseren Servern einsetzen. Aber auch in unseren Klassenzimmern setzen wir fast ausschließlich auf Ubuntu.

Neuer Blog zum Thema „Schule und Open Source“

Heute möchte ich zu diesem Thema ein neuen Blog vorstellen: OpenSchoolSolutions.org. Nachdem ich bereits seit Juli unregelmäßig Artikel in englisch auf Medium veröffentliche, möchte ich nun zusätzlich einen eigenen Blog starten. Ziel ist es, unsere Erfahrungen weiterzugeben, zu teilen und auf tolle Open Source Projekte für den Serverraum bzw. das Klassenzimmer hinzuweisen. Geplant sind auch neue Formate abseits von Blogartikeln, d.h. Videos und Screencasts zu Anwendungen sowie Tutorials. Ich bin selbst gespannt, wohin die Reise geht und freue mich auf dieses neue Projekt!

Wenn du gern auf dem Laufenden bleiben möchtest, gibt es folgende Möglichkeiten:

Fazit

Ich werde auch hier im Blog weiter in deutsch zu Themen rund um Schule, Open Source und Server berichten. Für mich passen diese beiden – Schule und Open Source – einfach wunderbar zusammen. Dabei meine ich nicht unbedingt die Art der Lizenz, sondern der gesamte Gedanke, der hinter dieser Bewegung steckt. Gemeinsam etwas zu schaffen, voneinander zu lernen, zu teilen und sich gegenseitig zu helfen.

 

15 Comments:

  1. pitt

    Hallo,

    das Problem:Open Source ist gleich alles in english.

    Jeder Open Sourceler meint alles in english schreiben zu müssen und sind wir doch mal ehrlich, das Schul-englisch ist nicht gerade bestückt mit Fachbegriffen.
    Als ich in einer Schule (Grundschule) ein Server und ein paar Clients aufbaute und alles in english beschriebt war das entsetzen groß und man wollte Windows da dies auf deutsch ist.
    Also warum meinen die Open Sourceler alles in english zu dokumentieren, fühlen Sie sich da gehobener?

    Siehe Manjaro, der Chef des ganzen ist deutscher stellst Du ne Frage in deutsch kommt es in english zurück, schwachsinn hier in Europa sprechen viele deutsch.

    Gruß

  2. pitt

    Entschuldigung, sind ein paar Schreibfehler vorhanden. Leider kann ich es nicht korregieren.

  3. asdasd

    Da Schule auf die Zukunft im Beruf vorbereiten soll würde ich auf Produkte setzen die man dort sehr wahrscheinlich antrifft. Ubuntu und Libreoffice wir man ehr sehr selten antreffen. Für die Schüler die den Umgang mit dem PC erlernen sollen und in die Textverarbeitung usw einsteigen wäre hier MS Windows und MS Office die beste Wahl (auch wenn es mit Kosten verbunden ist). Im Serverbereich spricht aber nichts gegen die openSource Lösungen die du beschreiben hast

  4. asdasd

    Die Auswahl Ubuntu und Windows finde ich ganz gut um beides zu zeigen und beide Systeme haben ihren Vorteil und evtl. steigert sich durch diesen Blick über den Tellerrand ja auch der bisher zu vernachlässigende Anteil von Linux im Desktopbereich irgendwann. MS Office sollte aber definitiv angeboten werden.

  5. Alexander

    Vielleicht könntest du deine Idee (und im speziellen auch deine Motivation) besser mit dem Begriff „freie Software“ statt „Open Source“ ausdrücken. Beides bezeichnet im Wesentlichen dieselbe Software mit ähnlicher oder gleicher Lizenz, aber das Gedankengut hinter diesen beiden Bewegungen ist sehr verschieden.
    Bei Open Source geht es größtenteils um praktische Überlegungen. Das Argument ist, dass der Code, das Programm und auch seine Popularität profitieren, wenn der Quellcode offen liegt. Sprich: die Software wird dadurch besser.

    Wie gut oder schlecht die Software ist, ist für die „free software“ Bewegung aber nur bedingt ausschlaggebend.
    Hier geht es wirklich um die ethischen Überlegungen, die du auch ansprichst: miteinander Teilen zu können, die Freiheit zu haben, unsere Technologie anzuschauen und davon zu lernen und sich in der Gemeinschaft gegenseitig zu helfen.
    Genau das war die Motivation bei der Entwicklung des GNU Betriebssystems, das wir heute mit Linux verwenden,
    und es ist die Grundlage der freien Software Bewegung.

    Falls du zu diesem Thema mehr erfahren willst, empfehle ich dir folgende Seite:
    https://www.gnu.org/philosophy/open-source-misses-the-point.en.html

  6. Ralf

    In der Schule geht es nicht darum, bestimmte kommerzielle Produkte bis ins Detail zu verstehen, sondern Prinzipien zu lernen, die sich allgemein anwenden lassen. In der Fahrschule lerne ich ja schließlich auch nicht das VW-Golf-Fahren, sondern das Autofahren allgemein. Genauso sollte es in der Schule sein. Warum nicht Libre Office? Die Prinzipien sind die gleichen, wie bei MS-Word. Es geht doch darum, Textverarbeitung zu erlernen und nicht das Bedienen von Programmen.
    Ich bin der Meinung, dass sich die öffentliche Verwaltung und dazu zähle ich auch die Schule in eine extreme Abhängigkeit zu kommerzieller Software des Microsoft-Konzerns manövriert hat. Das trifft sowohl auf das Betriebssystem Windows, als auch auf MS-Office zu. Ich denke auch, dass Open-Source-Software oder auch freie Software dabei helfen könnte, enorme Summen einzusparen. Mir ist klar, dass die Administration von Netzen immer Geld kosten wird, aber mit OSS würden immerhin die enormen Lizenzgebühren wegfallen.
    Ich bin selber im Schuldienst tätig und seit Jahren vollständig auf freie Software umgestiegen, mit für mich vollem Erfolg.

  7. zefanja

    @pitt: Ich denke es hat damit zu tun, dass Englisch nun mal universeller als Deutsch ist. Wenn man ein Open Source Projekt startet, dann möchte man möglichst viele Menschen erreichen. Da ist Englisch eine gute Wahl. Das macht es auch einfacher später die Benutzeroberfläche in andere Sprachen zu übersetzen, wenn die Quellsprache Englisch ist.

    Ansonsten kann ich deinen Frust verstehen. Wenn jemand, der deutsch spricht, seine Software bzw. Support nur in Englisch (außer es ist so festgelegt) anbietet, dann ist das schade. Denn ich finde das auch einen Vorteil von Open Source: Oft ist eine Software in vielen verschiedenen Sprachen verfügbar.

  8. zefanja

    @asdasd: Hier möchte ich mich @Ralph anschließen. Es ist für mich eher ein Henne-Ei-Problem. Schüler sollen Textverarbeitung lernen, nicht MS Word. Die wesentlichen Dinge sind in jeder Textverarbeitung gleich und wenn ich die einmal weiß, finde ich mich in jeder Textverarbeitung zurecht. Gerade der Bildungsmarkt wird von Herstellern wie Microsoft oder Google mit ihren Officeprodukten stark umkämpft, indem sie für Schule ihre Produkte oft kostenlos oder sehr stark reduziert anbieten. Letztendlich geht es um Kundenbindung von Anfang an. Das gleiche gilt für Betriebssysteme. LibreOffice, Linux, Ubuntu, usw. können hier der Schritt aus diesem Zwang sein. Abgesehen davon wird immer mehr Software in den Browser verlagert. Da spielt es keine Rolle mehr, welches OS man verwendet.

  9. zefanja

    @Alexander: Danke für deinen Kommentar. Für mich sind die Gemeinsamkeiten bei weitem größer als die Unterschiede. Ich bin da eher pragmatisch 🙂 Für mich geht es darum, dass Schulen wissen, dass es neben Windows und proprietären Produkten noch andere tolle Lösungen gibt. Ob Open Source oder Free Software spielt für mich da nicht so die große Rolle 🙂

  10. zefanja

    @Ralph: Danke für deine hilfreichen Kommentar! Toll, dass ihr auch auf Open Source setzt. Darf ich fragen, welche Software ihr so alles einsetzt (Clients / Server)? Wo siehst du die größten Herausforderungen beim Einsatz von Open Source / freier Software in der Schule?

  11. pitt

    Hallo,

    klar gibt es die Software und auch Linux in vielen Sprachen nur eben wenn es darauf ankommt – you speak english?
    Ein Manjarogründer macht nur ein englisches Forum und private müssen da einspringen? Ich komme damit klar aber viele eben nicht, lese es zumindest immer wieder.

    Gut das es da ein Ubuntuusers.de gibt sonst sähe es noch schlechter aus, nichts zu dein Projekt viel Erfolg.

    Ich bin jetzt G… sei Dank in Pension.

    Danke für deine ANtwort.

  12. Ralf

    Um es nochmal genau zu sagen, ich arbeite privat seit Jahren unfallfrei mit Debian Linux. Mittlerweile gibt es keinen einzigen Anwendungsfall mehr, bei dem ich auf Windows zurückgreifen müsste. In der Schule läuft „natürlich“ Windows. Was ich sehr an Linux schätze ist, dass ich selbst bestimme, wann Updates installiert werden sollen und ich mich um die Virenproblematik nicht weiter kümmern muss. Virenschutzprogramme verlangsamen Rechner enorm, so dass ich mit meinem Linux ganz problemlos einen Rechner aus dem Jahre 2010 nutze und hoffentlich noch lange nutzen werde.
    Für mich ist Windows einfach nur unnötig verspielt und bunt. Das frisst eine schon eine Menge an Performance. Deshalb ist das für produktives Arbeiten einfach nicht nötig.
    Was kann ich in der Schule tun? Ich unterrichte zwei naturwissenschaftliche Fächer und betreue eine AG. In der AG habe ich meine eigenen Laptops, auf denen ich Linux installier habe. Wir nutzen z.B. Kicad zum Leiterplattendesign, nachdem das altbekannte Eagle durch Verkauf an Autodesk vor kurzem weiter kommerzialisiert wurde. Mir fällt eigentlich kein Bereich ein, den man nicht mit freier Software lösen kann. Man muss sich nur darauf einlassen.
    Ein weiteres Thema wäre dann noch der Schulserver. Hier nutzen wir IServ, wie so viele andere Schulen auch. Wie ich hörte steht eine saftige Erhöhung der Lizenzkosten an. Da wäre eine ebenbürtige freie Lösung ideal.

  13. it-frosch

    Hallo,

    wenn es darum geht, das Schüler Prinzipien kennenlernen anstatt ein bestimmtes Programm, dann ist so etwas sicherlich gut geeignet zumal es zum freieren Denken anregt und zusätzlich Ressourcen spart.
    Anstatt sich wieder ein neues Gerät zulegen zu müssen da es keinen Treiber dafür gibt, kann man Hardware wesentlich länger nutzen.
    Ich arbeite selbst an einem 10 Jahre alten Rechner, der lediglich eine SSD bekommen hat, unter Linux Xubuntu seit ca. 9 Jahren.

    @Ralf
    >Für mich ist Windows einfach nur unnötig verspielt und >bunt. Das frisst eine schon eine Menge an Performance. >Deshalb ist das für produktives Arbeiten einfach nicht >nötig.
    Das finde ich sehr pauschal ausgedrückt. Setz dich mal an einen Rechner mit KDE/Gnome und mit XCFE und schau dir den Ressourcen Verbrauch an 😉

    Schüler sollten m.E. eine neutrale OS Bewertung durch den Lehrer erhalten. Auf dem Smartphone haben wir iOS/Android und auf Tablets und Notebooks halt Windows, iOS, Android und Linux.
    Wie zefanja schon schrieb, um die Prinzipien einer Textverarbeitung oder einer Tabellenkalkulation zu lernen muss man nicht zwingend MS Produkte nutzen.
    Bei speziellen Aufgaben wie Makroprogrammierung kann das allerdings schon wieder anders aussehen.

    Den von zefanja angesprochenen community Gedanken finde ich ebenfalls sehr wichtig.

    @pit
    Ich habe viele ältere Kollegen die sich auf Ihre „letzten“ Tage nicht mehr mit Englisch groß einlassen wollen.
    Kann ich verstehen, auch wenn ich selbst eine andere Meinung dazu habe.
    Ich wollte hier nur https://www.deepl.com/translator als sehr guten Übersetzer für diesen Personenkreis erwähnen.
    Seit ich davon erfahren habe, nutze ich ihn nur noch.
    Die Übersetzung ist sehr gut.

    grüße vom it-frosch

  14. […] oder Musikunterricht einsetzen lassen. Trotz allem gibt es meiner Erfahrung nach immer noch große Vorbehalte gegenüber Open Source Programmen im Unterricht. Die Gründe dafür sind sehr vielfältig und oft kann ich sie […]

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