Unity in Ubuntu 18.04

Warum ich Unity in Ubuntu 18.04 verwenden werde

Am Wochenende habe ich die Zeit genutzt, um die Ubuntu 18.04 auf meinem Rechner zu installieren. Bisher habe ich Ubuntu 16.04 mit Unity verwendet. Vom Typ her bin ich jemand, der möglichst den Standard verwendet, weil ich meine Zeit nicht jedes Mal mit vielen Anpassungen verschwenden möchte. Der Wechsel vor vielen Jahren von Gnome2 auf Unity verlief damals recht schmerzlos und ich konnte mich schnell damit anfreunden. Das war ehrlich gesagt auch meine Hoffnung beim Installieren von Ubuntu 18.04 und dem neuen Gnome3 Desktop. Ubuntu hat ja einige Änderungen vorgenommen, um den Umstieg von Unity auf Gnome3 zu erleichtern. Ist es ihnen gelungen? Persönlich sage ich nein. Nach zwei Tagen bin ich wieder zurück bei Unity in Ubuntu 18.04. Warum?

Was ich in Gnome3 als Unity-Umsteiger vermisse

Ich habe mich ja bereits als Unity-Liebhaber geoutet. Damit konnte ich mich schnell anfreunden und finde es in vielen Punkten sehr benutzerfreundlich und gelungen. Auf den neuen Gnome3 Desktop war ich neugierig und war ehrlich bereit mich darauf einzulassen, aber das wird einem nicht gerade leicht gemacht. Es fehlen mir viele kleine Dinge, die ich an Unity schätzen gelernt habe und die mir meine Arbeit mit dem Computer erleichtern. Hier einige Beispiele.

Einbindung externer Medien

Ich habe mir gleich Dash-to-Dock installiert, um mehr Möglichkeiten bei der Anpassung des Docks zu haben, z.B. um den Programmstarter (heißt das so?) oben statt unten im Dock zu haben. In Unity werden externe Medien wie USB-Sticks als weiteres Symbol im Dock angezeigt – in Gnome3 als Icon auf dem Desktop. Das finde ich unpraktisch, gerade, wenn man mit maximierten Fenstern arbeitet, da man erst diese minimieren muss, um das Symbol zusehen und öffnen zu können. Vielleicht gibt es auch hier irgendeine Erweiterung dafür, aber das ist genau der Punkt. Ich möchte den Desktop nicht erst durch 50 Erweiterungen anpassen müssen, bis er sich so verhält, wie ich es gern hätte, zumindest nicht für grundlegende Sachen, wie das folgende Beispiel.

Computer in Bereitschaft setzen

Im Gnome3-Menü gibt es standardmäßig nur Buttons für Systemeinstellungen, Bildschirm sperren und Herunterfahren. Ich versetze meinen Laptop am Ende des Tages in Bereitschaft. Das kann ich aber in Gnome3 nur, wenn ich gleichzeitig die ALT-Taste drücke oder mir eine Erweiterung installiere. In Unity reichen 2 Klicks aus, in Gnome3 brauche ich dafür 2 Hände  oder eine Erweiterung.

Ausnutzung des Bildschirmplatzes

Einen großen Vorteil von Unity sehe ich in der oberen Bildschirmleiste. Dort sind die Fenstermenüs und auch die Buttons für Schließen, minimieren und maximieren versteckt. Mir erleichtert es das Arbeiten enorm, wenn ich mit der Maus nur in die oberste linke Ecke fahren und klicken muss und weiß, das Fenster wird geschlossen. Ich muss nicht „zielen“ oder die Maus pixelgenau navigieren. Einfach links hoch schieben, klick und fertig. Weiterhin spart die Integration der Menüs in die obere Leiste eine Menge Bildschirmplatz. Gerade bei kleineren Bildschirmen. Standardmäßig ist das bei Gnome3 nicht so, kann natürlich wieder über Erweiterungen erreicht werden.

Icons in der Topbar

Es scheint mir, dass einige Anwendungen eher auf Unity, statt auf Gnome3 optimiert sind, v.a. die Icons in der oberen Bildschirmleiste angeht. Ich hatte einige Anwendungen (z.B. Mattermost Desktop), die unter Unity gut integriert sind, die ich aber in Gnome3 – mal wieder – nur mit einer Erweiterung integrieren konnte.

GDM vs. LightDM

Auch wieder so eine Sache. Es sind die kleinen Dinge, die das Leben einfacher machen. Abgesehen davon, dass ich den Lightdm Anmeldeschirm im Vergleich zu dem vom GDM wesentlich schöner und hübscher finde, bietet er noch andere Vorteile. Standardmäßig wird sowohl bei GDM als auch Lightdm die Anmeldemaske nur auf einem Bildschirm angezeigt (wenn man mehr als einen Bildschirm angeschlossen hat). Bei Lightdm muss ich nur die Maus von einem Schirm auf den nächsten verschieben, um die Anmeldemaske auf den anderen Bildschirm zu holen. Das geht bei GDM nicht. Ein großer Nachteil, vor allem in Schulen, wo in den Klassenräumen oft ein Beamer angeschlossen ist. Wenn die Anmeldemaske am Beamer erscheint, kann ich sie nicht „einfach so“ auf den angeschlossenen Rechner holen.

Fazit

Vielleicht sind das alles nur kleine Dinge und sicher lassen die sich auch größtenteils mit entsprechenden Erweiterungen anpassen, aber genau das ist der springende Punkt. Ich wünsche mir einen Desktop, den man produktiv einsetzen kann, ohne ihn erst durch Erweiterungen anpassen zu müssen. Sicher bin ich auch einige Jahre durch Unity geprägt und schaue jetzt stark durch diese gefärbte Brille, aber es sind u.a. die oben genannten Dinge, die mir die Arbeit am Rechner erleichtern.

Für meinen Teil bin ich wieder zurück bei Unity, was mit

$ sudo apt install ubuntu-unity-desktop

auch in Ubuntu 18.04 schnell erledigt ist – inklusive lightdm.

An alle Unity-Liebhaber – werdet ihr auf Gnome3 in Ubuntu 18.04 wechseln?

40 Comments:

  1. Ich wünsche mir einen Desktop, den man produktiv einsetzen kann, ohne ihn erst durch Erweiterungen anpassen zu müssen.

    Deswegen kann ich GNOME und alles, was so aussieht, nicht ausstehen. Das gilt für MATE ebenso wie für Unity.

  2. Andere sind Distrohopper, ich bin Desktophopper … 🙂

    Nein, eigentlich setze ich seit einigen Jahren nur noch Fenstermanager ein. Desktops sind mir grundsätzlich zu groß und immer ist mir irgendwas an ihnen im Weg. KDE mochte ich früher mal ganz gerne, aber der ist seit Version 4 ja nur noch ein bunt blinkendes Ärgernis.

    Aktuell habe ich mich nach einem längeren Ausflug zu StumpWM an Window Maker festgebissen. Mir war, so gern ich auch Tiling WMs für ihre grafische Kompaktheit mag, aufgefallen, dass ich Tiling i.W. nur für Terminals brauche, und da ist die Kombination aus einem Stacking WM und dem guten, alten Terminator (der ja selbst Tiling beherrscht) und/oder tmux mehr als ausreichend. Den Rest brauche ich nicht getilet, da bin ich auch in StumpWM immer nur im Vollbildmodus unterwegs gewesen und da kann ich’s halt auch lassen.

    Window Maker ist ja auch artverwandt mit Unity, die haben sich beide an NeXTStep (heute macOS) bedient, siehe u.a. das Dock.

  3. noisefloor

    > An alle Unity-Liebhaber – werdet ihr auf Gnome3 in Ubuntu 18.04 wechseln?

    Nein. Zwar habe ich auch Unity „von Anfang bis Ende“ genutzt und ich finde auch einige Dinge an Gnome / Ubuntu 18.04 gewöhnungsbedürftig – habe mich aber fast daran gewöhnt.
    Außerdem sehe ich Unity als totes Pferd – die muss man bekanntlich nicht länger reiten als nötig.

    Du kannst du übrigens via systemd den Power-Knopf so konfigurieren, dass der Rechner in den Suspend pder Hibernate Modus geht.

  4. Ich werde zunächst auch bei Unity bleiben. Gnome 3 habe ich an und zu mal getestet, aber bin nicht richtig warm geworden damit. Was ich auch vermissen würde ist das HUD-Menü, welches ich bin und wieder nutze.
    Irgendwann wird ein Umstieg auf einen anderen Desktop unausweichlich werden, aber bis dahin habe ich noch Zeit verschiedene Sachen zu testen.

  5. Ember

    Auch als langjähriger Gnome3 Nutzer kann ich einigen Punkten nur zustimmen und verstehe nicht, warum manche Erweiterungen nicht als Standard übernommen werden. Ohne mind. 6 Erweiterungen fände ich den Desktop auch sehr nervig.
    Einige Empfehlungen:
    – Removable Drive Menu
    – Coverflow Alt-Tab
    – Display Switcher
    – Media Player Indicator
    – TopIcons
    – Dash to Dock

    Abgesehen von diesem recht schnell zu lösenden Problems finde ich Gnome3 aber sehr angenehm und benutzenswert. Einige Distros (wie Ubuntu) bringen einige Erweiterungen sogar von Haus aus mit.
    Ansonsten finde ich den Desktop aber gut gelungen und gerade Menschen ohne große Computerkenntnisse verstehen diesen sehr schnell. Ich denke es ist auch einfach viel Gewöhnung dabei 😉

  6. Ich kann die Entscheidung verstehen, ich benutze unterschiedliche Desktops für unterschiedliche Zwecke aber GNOME ist seit Version 3 nie darunter.

    Mittelfristig ist Unity aber ein totes Pferd. Diese Kombination aus GNOME-Unterbau, Compiz+Plugins, sowie Canonical-Extensions lässt sich ohne bezahlte Mitarbeiter oder sehr engagierte Community (die ich z. Zt. nicht sehe) nicht warten.

    Zwei sehr unterschiedliche Empfehlungen hätte ich. Erstens kann man natürlich KDE Plasma so konfigurieren, dass es Unity sehr nahe kommt. Zweitens solltest du dir mal Budgie anschauen. Ich war vor einigen Monaten sehr angenehm überrascht. Es kam mir wie ein deutlich besseres GNOME 3 vor.

  7. Thomas S.

    Gnome ist etwas anders als Unity, hat aber im Großen und Ganzen durchaus auch viele Ähnlichkeiten. Ich finde es als Gnome-Nutzer auch schade, dass einige Erweiterungen nicht standardmäßig aktiviert werden können.
    Merkwürdig finde ich einige Argumentationen in dem Artikel aber schon. Ein Beispiel : „und war ehrlich bereit mich darauf einzulassen“. Dann kommt u.a. die Kritik, dass man für den Bereitschaftsmodus zusätzlich die ALT-Taste drücken muss. Das mag ja etwas „umständlicher“ als bei Unity sein, kann aber doch nicht wirklich als Argument in Richtung „Arbeit mit dem Computer erleichtern“ dienen. Wie oft macht man das pro Tag? Dann hat man einen, zwei oder zehn Tastendrücke mehr pro Tag mehr? Allein für diesen Kommentar habe ich über 500x eine Taste gedrückt ;-).

  8. zefanja

    @Cruiz: Danke für den Hinweis. Schaue ich mir mal an.

  9. zefanja

    @Thomas: Vielleicht liegt es daran, dass ich früher PalmOS und webOS verwendet habe und die „Zen of Palm“ Design Philosophie mag. Es geht darum eine Aktion mit möglichst wenig Taps/ Klicks zu erledigen. Die ALT-Taste zu drücken ist ein Tastendruck zu viel, genauso wie den Schließen-Button zu suchen. Die Frage sollte sein: „Wie komme ich mit möglichst wenig Aktionen zu meinem Ziel?“. Je weniger, desto besser. Ein weiteres Beispiel ist das Kontext-Menü von Nautlius im Dock von Unity bzw. Gnome3. In Unity kann ich vom Kontextmenü aus alle meine Lesezeichen direkt öffnen. Das geht in Gnome3 wieder nur mit einem Klick mehr. Solche Dinge meine ich.

  10. Das Auge

    Vorneweg: Ich verwende Gnome 3 nicht unter Ubuntu, sondern unter Debian Stable. Hatte vorher KDE, und arbeite immer noch auf einem anderen System mit Standard Ubuntu 16.04.

    Externe Medien scheinen bei mir nicht auf dem Desktop auf, sondern dort, wo auch alle anderen Daten sind: Im Dateimanager (links in der Seitenleiste, vertikal mittig zwischen den Standard-Verzeichnissen und den Favoriten). Der Desktop ist bei mir leer. Kein Ablegen von Verknüpfungen möglich)

    Standby: Wie noisefloor bereits schrieb, ist das mit einem (1!) Knopfdruck möglich und ich habe mir das tatsächlich so eingerichtet: Ausschalten mit 2 Mausklicks, Standby mit Power-Taste.

    Was ich persönlich am meisten schätze an Gnome, ist die Fenstertaste und das dann erscheinende Fenster mit den Aktivitäten. Wenn ich was brauche, mache ich das meistens so: Fenstertaste, lostippen, was ich suche, Enter. Denn fast immer ist dann genau das im Fokus, was ich brauche. Unter Ubuntu 16.04 funktioniert das nicht gut. Je nachdem wie ich die Dash öffne, findet sie mal mehr, mal weniger, sieht aber gleich aus. Inkonsistent! Unter Gnome 3 flutscht das richtig! 🙂

  11. Das Auge

    Noch was: Das Risiko beim Umstieg auf einen neuen Desktop ist, dass man versucht, die Aufgaben auf die gleiche Art wie früher zu lösen, ohne die Vorzüge des neuen Desktops zu nutzen.

    Um dem zu entgehen, habe ich bei Gnome eine Einführung in Gnome 3 durchgelesen, um das Bedienkonzept zu erlernen. Das hat mir sehr geholfen, flüssig mit Gnome3 zu arbeiten.

    Ansonsten würde ich heute die KDE-eigenen Funktionen vermissen, und die Gnome-eigenen nicht verwenden, weil ich sie ja unter KDE auch nicht gebraucht habe und deswegen nicht kenne.

  12. schubidu

    Wenn man die mit der linken Maustaste auf den Auschaltknopf klickt und die Maustaste dabei länger geklickt hält, andert sich der Auschaltknopf in einen Bereitschaftsknopf. Das solle Deine Klickzahl reduzieren.

  13. jonius

    @noisefloor: Unity ist nicht tot, sondern wird unter dem Dach von UBports weiterentwickelt. Wenn Unity8 auf dem Desktop stabil laeuft, dann ist das sogar der vielleicht spannendste Dektop, wegen der Konvergenz zu anderen Geraeten wie Smartphones und Tablets.

  14. @jonius:
    Dabei geht es aber nicht um das klassische Unity 7. Unity 8 ist davon so weit entfernt wie GNOME.

  15. k1l

    Ich kann dich sehr gut verstehen; bei mir ist die Situation eigentlich die gleiche.

    Ich habe auch immer wieder andere Desktops probiert, allerdings finde ich gerade die Key-Features von Unity(7) so herausstechend und bei den anderen Desktops kaum oder gar nicht beachtet.
    So zum Beispiel der „verschwendete“ Platz für die Fensterrahmen. Global Menu und dann bei Fullscreen sogar komplett im Panel. Das fällt mir jedes Mal wieder so extrem auf, gerade beim Gnome. Ich verstehe da wirklich nicht, wie sie das extra so machen können.
    Oder dann die Zentrierung der Mauswege nach links.

    Am schlimmsten finde ich aber bei gnome das Chaos mit den Icons. Sie haben ja damals extra nicht beim Appindicator Standard vom freedesktop mitgemacht.

    Das wirkt bei gnome irgendwie immer noch alles so undurchdacht und zusammenschustert. Und irgendwie waren mit der Ansage von ubuntu jetzt auf gnome zu setzen ja nicht nur die gnome User sondern auch die Entwickler froh, dass das jetzt ubuntu mal in die Hand nimmt um das zu verbessern.

  16. faloz

    Auf meinen Rechnern bin ich mit unity unterwegs.
    Das System lässt sich sehr produktiv nutzen.
    Beispiele:
    – Acht virtuelle Bildschirme liegen nebeneinander. Jeder hat seine Aufgaben und die Umschaltung erfolgt mit dem Mausrad oder Tastenkombination.
    – Das Startmenü hat Starter für Programme, eigene Menüs und Datenträger.
    – Die Fähigkeit eigene Buttons im Startmenü links zu platzieren und diesen im jeweiligen Kontexmenü eigene Funktionen und Programmaufrufe zuzuweisen, ermöglicht sehr flott zu arbeiten. Auch nach längerer Zeit finde ich Programmaufrufe ohne Suche.
    – Der Schreibtisch beinhaltet die ToDo, wichtige Verzeichnislinks und eine temporäre Arbeits-Ablage sowie Programmstarter.
    – Die Linksausrichtung der Buttons und die Menüzeile im oberen Bereich erlaubt kurze Mauswege.

    Solange unity so funktioniert und es sich einrichten lässt werde ich wohl dieses benutzen.
    Das schöne an Linux ist die Vielfalt. Jedem das Seine.

  17. Joerg

    Zia, der User ist vielfältig!
    Ich arbeite gerne mit keyboard-shortcuts, manche sind systemübergreifend gleich!

    Wenn GNOME die Fenster-Buttons von rechts nach links legen würde, wie bei MATE, wäre
    Debian Stretch 9 – THE BEST!

  18. ruti

    Wie wurden diese Probleme auf Launchpad angenommen. Gabs da Reaktionen dazu?

  19. Anonymous

    ich hab mir extra meinen „zweit-LapTop“ mit 17.10 und Gnome eingerichtet… und vor ca 3 Wochen Unity nach installiert. Für mein persönliches empfinden ist Unity 7 runder und geschmeidiger als Gnome.
    18.04 wird dannzumal bei mir mit Unity betrieben.
    Daniel

  20. Ich habe Ubuntu seit dem ersten Release im Oktober 2004 in der Dauernutzung. Ich habe mich über Unity genauso geärgert, wie über die Tendenz der Gnome-Entwickler nützliche Features zu entfernen oder plötzlich anders zu gestalten als überall sonst (type-ahead/find-as-you-type, usw..).

    Ich habe Unity trotzdem von Anfang bis Ende genutzt und so viel ich konnte dazu beigetragen die elende Flut an Compiz-Bugs einzudämmen. Unity hatte einige innovative Konzepte, die ich in Gnome schmerzlich misse (z.B. HUD, das ich nun immerhin auf meinem 2.-Rechner mit macOS nutzen kann).

    In dem Zustand wie Gnome mit Ubuntu 17.10 und vermutlich auch 18.04 aufgeliefert wird ist Gnome äusserst gut benutzbar. Viele Ärgernisse aus Compiz-Tagen gehören hier der Vergangenheit an. Annehmlichkeiten von Unity wurden als Gnome-Shell-Erweiterungen übernommen. Man kann damit gut arbeiten. Ich blicke zumindest nicht zu Unity7 zurück.

  21. Anonymous

    Criss. Man sollte mit der Zeit gehen und die von der Distri gepflegten Werkzeuge benutzen. Dennoch werde ich weiterhin mit Unity7 arbeiten.
    Gründe: Unity7 wird bis 2021 unterstützt, die Arbeitsfläche ist grösser, da die Rahmen, Zeilen kleiner (laptop), mir geht das arbeiten mit Unity7 gut von der Hand.
    Hoffnung: Wird Unity7 von vielen Usern weiterhin genutzt und erlauben diese die neue Rückmeldung der Telemetriedaten, wird Gnome wohl noch mehr an Unity7 angepasst und in 1-2 Jahren ist der Schritt dann kleiner.

  22. Heinz

    Schön zu erfahren, dass man doch nicht der einzige ist, der den Weggang von Unity 7 etwas bedauert. Ich selbst habe nach dem offiziellen Release von 18.04, mir die Version auf einem schnellen 32GB-USB3.0-Stick installiert, da Installationen in Virtuellen Maschinen leider nicht die Grafikkarten und deren Eigenschaften wie in Hardware abbilden können und so wenig Rückschlüsse auf die Grafikgeschwindigkeit geben. Da ich von 14.04.1 im Herbst diesen Jahres auf 18.04.1 wechseln möchte, kann ich mit der USB-Variante ausgiebig die Version 18.04 testen.

    Mein erster Eindruck: Gegenüber dem normalen Gnome 3 hat Canonical bei Ubuntu 18.04 gute Arbeit geleistet und eine durchgehend optisch gefällige Variante (Schriften, Menüs, Desktopgestaltung) zusammengebaut und auch die Geschwindigkeit vom Windowmanager Mutter hat gegenüber der Vergangenheit etwas zugelegt. Im Vergleich jedoch mit der Unity Version 7.5.0 mit Compiz ist sie auf meinem Notebook mit Haswell-Grafik und Nvidia über Optimus doch merklich träger und ruckeliger und weniger geschmeidig in der Bedienung. Sollten keine gravierenden Bugs in der Unity-Version zum Vorschein kommen, werde ich im Herbst mit Sicherheit Unity weiter verwenden. Da sich beide beide Varianten auch nicht sehr ins Gehege kommen, wie es oft mit anderen Versionen (KDE, Xfce) meist der Fall ist, wird der aufgehübschte Gnome-Desktop parallel installiert, damit man die Entwicklung weiter mitverfolgen kann. Mit Sicherheit kann man auch mit dem Ubuntu-Gnome 3 Desktop gut arbeiten, wenn man sich auf bestimmte geänderte Bedienweisen einlässt, aber die Platzveschwendung durch die offensichtliche Ausrichtung von Gnome 3 auf Touchbedienung mit den übergroßen Bedienelementen und Menüs war noch nie mein Ding und wird es auch nie werden für ein reines Desktopsystem, das halt immer noch am effektivsten mit einer Maus bedient wird.

  23. Gorgone

    also ich bin als server user noch auf 16.04
    aber beim nächsten server upgrade werde ich auf 18.04 gehen
    dort verwende ich als remote session xfce und als main desktop
    kde
    hier mal ein sehr gutes video warum ubuntu kde verwenden sollte https://youtu.be/F1i7jAtHcw4

    in 18.04 ist kde sogar ein triple lts
    lts ubuntu / lts plasma / lts qt

  24. Anonymous

    Eine gute Alternative zu Ubuntu mit Unity scheint sich mit Ubuntu Mate im Mutiny Layout (ist out of the Box dabei) zu sein. Da gibt es auch globale Menüs, wie in Unity. Ich werde das jedenfalls jetzt mal testen, denn mit dem angepassten Gnome 3 Desktop werde ich auch nicht wirklich warm.

  25. Ich kann nur halb mitreden, weil ich Unity gar nicht aus eigener Erfahrung kenne. Ich habe eine ganze Zeit, allerdings unter Antergos, GNOME3 benutzt. Richtig warm bin ich damit allerdings nie geworden. Deswegen stieg ich auf Xfce um, das ich wunderbar gut konfigurierbar fand und noch finde. Irgendwann habe ich mich dann jedoch von Arch-Derivaten abgekehrt und arbeite nun unter Xubuntu, also Ubuntu mit Xfce-Schreibtischumgebung. Damit bin ich sehr glücklich.

  26. uexplorer

    Hallo,

    ich habe ubuntu 18 nun in einer VM ausprobiert und bin auch von dem Standard-Gnome-Desktop enttäuscht. Die Nachinstallation des unity-Desktop ging ohne Fehlermeldungen. Wenn ich aber in den Systemeinstellungen die Rubrik „Arbeitsfläche“ aufrufe stürzt die Systemeinstellung ab: (unity-control-center:1653): GLib-GIO-ERROR **: 11:00:02.125: Settings schema ‚org.gnome.Vino‘ does not contain a key named ‚enabled‘
    Gibt es dazu einen Tipp?

  27. Manfred Schröder

    Hallo Alle zusammen,

    ich habe gerade das Upgrade durchgeführt und bin auch vom Gnome Desktop etwas enttäuscht, bei mir sieht es genau so aus wie im Artikel benannt, was Laufwerke und Bereitschaft angeht.

    Ich habe das Upgrade durchgeführt um mit meiner 10 Jahre alten Hardware etwas mehr an Speed rausholen zu können, da in vielen berichten vom schnelleren Boot etc. gesprochen wird. Jetzt habe ich mich nicht lange damit auseinander gesetzt in wie fern sich alles personalisieren lässt, da ich auch Unity Liebhaber bin , habe ich den Desktop nach installiert.

    Gruß Manni

  28. Olaf

    KDE5 auf Kubuntu-18.04 läuft für mich einwandfrei. Ich hatte meinen Rechner in kürzester Zeit „produktiv“ und das Desktop Environment tut alles, was ich brauche, mit Leichtigkeit.
    KDE4 war speziell in der Anfangszeit ein „großes Missverständnis“ und auch KDE5 musste man Zeit lassen. KDE5 aber ist nur noch (ohne wildes Blink-Blink“): schön und funktionell. Ohne viel Rumschrauben (welches man aber kann, wenn man will).

    War etliche Jahre auf Linux Mint; sie haben KDE eingestellt. Ich hätte aber nicht erwartet, dass „Plain-Kubuntu“ heute so geschmeidig läuft, inkl. proprietärer Software wie Nvidia-Treiber etcetera.

    Ehemals war KDE führend, dann haben sie sich etwas ins Abseits manövriert, aber es ist wieder ein richtig guter Desktop. Wert einen Versuch. Natürlich nur meine subjektive Meinung.

  29. Valentin

    Ich nutze noch Ubuntu 16.04 mit Unity und schiebe das Upgrade vor mir her.

    Ganz am Anfang von 12.04 fand ich Unity extrem nervig (weil es praktisch nicht dokumentiert und noch etwas buggy war), dann hab ich mich reingewühlt, es wurde auch besser und seit dem will ich es nicht mehr hergeben.

    Ubuntu 18.04 habe ich jetzt mal auf dem Zweitgerät ausprobiert und bin auf Anhieb nicht so begeistert. Orientiere mich daher eher Richtung Ubuntu Mate im Mutiny Layout (danke für den Tipp oben!) oder Linux Mint Cinnamon.

  30. Hubert

    Moin,
    nach 4 Jährigen Unity-nutzung habe ich vor Monaten erst Ubuntu 18.04., dann Ubuntu-Mate 18.04. auf meinem zweit-Laptop (HP EliteBook 2540p) installiert. Auf Beiden funktioniert MediathekView 13 nicht. Lässt sich zwar aus dem Software Center herunterladen und installieren, versagt dann aber beim herunterladen von Filmen.
    Auf meinem erst-Laptop (Fujitsu LIFEBOOK) mit Ubuntu 16.04. läuft MediathekView 10 einwandfrei. Daher stehe ich der Aktualisierung auf 18.04.1 nun skeptisch gegenüber. Kann mir jemand meine Zweifel nehmen?

  31. Hubert

    Habe soeben versucht meinen usb live stick mit dem hier genannten terminalbefehl auf unity zu konfiguieren
    Ergebnis:
    E: Paket ubuntu-unity-desktop kann nicht gefunden werden.

  32. Bachsau

    Wenn du deine Zeit nicht immer wieder mit Anpassungen verschwenden möchtest, aber trotzdem ein auf deine Bedürfnisse zugeschnittenes System nutzen willst, dann empfehle ich dir das sch*** Ubuntu runter zu schmeißen und zu Arch Linux zu wechseln.

    Nach einigen Jahren der Nutzung kann ich sagen: Der Wartungsaufwand ist deutlich geringer. Du hast immer die neueste Software, ohne dass dir jemand vorschreibt, was der Standard ist und du musst nicht alle ein bis zwei Jahre ein komplettes System-Upgrade durchführen, wo dann alles auf den Kopf gestellt wird.

  33. Michael Jendreiek

    Hallo Stefan,

    ich muss es einfach mal loswerden: Dein Artikel „https://zefanjas.de/warum-ich-unity-in-ubuntu-18-04-verwenden-werde/“ hat mir 1:1 aus der Seele gesprochen!

    Ich bin seit langer Zeit Linux-Ubuntu-User, genauer gesagt seit mich Windows Vista derart in den Wahnsinn getrieben hatte, dass ich bereit für ein Linux-Experiment war. Seitdem habe ich mit größter Zufriedenheit mit dem Unity-Desktop gearbeitet. Das auch unter Linux-Zeitschriften verbreitete „Unity-Bashing“ habe ich nie nachvollziehen können.

    Du triffst die Dinge messerscharf genau auf den Punkt: Toll, dass man mit Gnome Tweaks usw. den Desktop so schön anpassen kann. Auch mir wäre es aber viel lieber, wenn ich wie gehabt einfach die Maus buchstäblich „blind-links“ hochfahren und einmal klicken könnte, anstatt penibel genau das lächerlich winzige x treffen zu müssen. Warum muss ich mir das Datum erst mühevoll wieder hinkonfigurieren? Was soll die alberne Anzeige „Aktivitäten“, die mir sinnlos Bildschirmplatz klaut? Wieso muss ich alle Fenster erst mühsam schließen, nur damit ich endlich auf Inhalte eines angeschlossenen Laufwerks zugreifen kann? Wo ist die Einstellung der Wiederholfrequenz derTastatur hinverschwunden?

    Vielen herzlichen Dank für den einfachen Terminal-Befehl am Ende des Artikels – ich freue mich, dass nach 6 Wochen „zwangsweise Gnome“ endlich wieder Ruhe einkehrt!

  34. Radler

    Danke für diesen Beitrag.
    Mir ging es wie @Valentin, habe das upgrade auf 18.04. lange vor mir hergeschoben. Nun war ich auch nicht begeistert von dem Gnome3 Desktop, obwohl ich gespannt drauf war. Dank dieses Artikels bin ich auch zu Unity zurück – und wieder zufrieden. Aber was bedeutet das, wenn dann doch ein weiteres upgrade ansteht (20.04 ff)?
    Und ich habe festgestellt, dass es allerdings nun noch langsamer startet (nun gut, was soll man auf einer 10 Jahre alten Kiste – ASUS k50IJ, 2 GB RAM – auch anderes erwarten.)
    Auf jeden Fall: Vielen Dank.

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